"Genau so, wie wir heute nicht mehr begreifen können, daß sich zur Zeit der Postkutsche Preußen und Sachsen, Schwaben und Würtemberger, oder die Bürger von Reuß' jüngerer Linie die Bürger eines anderen deutschen Duodez-Fürstenstaates im Namen "ihres Vaterlandes" und "ihrer nationalen Ehre" sich blutig befehdeten, genau so werden und sollen unsere Enkel sich wundern, daß im Großraum Europa die Völker sich noch im 20. Jahrhundert gegenseitig befehdeten."
1933 – 1945 – Wie konnte es geschehen?, Verlag J. H. Dietz Nachf. Berlin 1946, Hg. Max Fechner, S. 116
" ... die Idee einer europäischen Föderation ist erst aus der gegenseitigen Zerschlagung großer nationaler Imperien und der Entfesselung nationalistischer Gewalt entstanden. Der europäische Traum ist damit eine Antwort auf den Alptraum von Krieg, Zerstörung und Menscheitsverbrechen und beruht auf der Überzeugung, dass die europäischen Staaten gemeinsam in der Lage sind, diese Vergangenheit zu überwinden und die wachsenden Herausorderungen der Gegenwart und Zukunft zu bestehen."
Aleida Assmann: "Der europäische Traum", Verlag C. H. Beck München 2018, S. 77 – 78
„Für die ungewöhnliche Konzentration kriegerischer Auseinandersetzungen (in Thüringen und südlichem Sachsen-Anhalt) gibt es mehrere Ursachen. Unser Gebiet lag und liegt in der Mitte Deutschlands und Europas. Hier kreuzten sich die großen Heer- und Handelsstraßen. Von besonderer Bedeutung war dabei die Via Regia, eine der wichtigsten West-Ost-Verbindungen in Mitteleuropa. Die Geschichte dieser schicksalhaften Königsstraße als Heerweg begann – den schriftlichen Quellen zufolge – schon mit den Zügen der Franken gegen die Thüringer und endete erst mit den Feldzügen des napoleonischen Frankreichs und seinen Gegnern. Politisch war das Gebiet meist zersplittert und relativ schwach. Aber es war reich, hat gute Böden und konnte große Heere ernähren. Dazu ist die Gegend zwar gegliedert, aber weithin offen und flach, wenig bewaldet und war deshalb zum Marsch, Aufenthalt und Gefecht besonders geeignet.“
Gerhard H. Bachmann: „Geologie, Geographie, Geomorphologie“ , S. 33 – 34 in Archäologie in Sachsen Anhalt Sonderband 24, PreußischeKriegszeiten • Schlachten, Gefechte und Belagerungen in Sachsen-Anhalt 1757 – 1814
„(Nach der Völkerschlacht bei Leipzig) musste (Napoleon) mit den Resten seiner zertrümmerten Armee entlang der Route der alten „Via Regia“ in Richtung Paris fliehen. … das heutige Sachsen-Anhalt war vor und nach der Völkerschlacht bei Leipzig (16. – 19. Oktober 1813) Schauplatz von signifikanten Kampfhandlungen.“
Gerhard H. Bachmann, Hans-Reinhard Meißner, Andreas Stahl: „Im Schatten der Völkerschlacht bei Leipzig – Die Gefechte bei Wethau 1813 und Freyburg an der Unstrut 1813“ S. 377 – 378, in Archäologie in Sachsen Anhalt Sonderband 24, PreußischeKriegszeiten • Schlachten, Gefechte und Belagerungen in Sachsen-Anhalt 1757 – 1814
Der Militärtheoretiker Carl von Clausewitz formulierte in seinem Werk „Vom Kriege“ prägnant: „Unter allen Wegen, deren Wahl der Angreifende hat, sind die großen Handelsstraßen immer die besten und natürlichsten.“ Clausewitz und andere zeitgenössische Militärschriftsteller verstanden wichtige Straßen als geometrische Linien im System einer strategischen Lage.
Dr. Oliver Heyn
1632 Lützen
Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen
Schlachtfeldarchäologie im Museum Schloss Lützen
Gustav-Adolf-Museum im Geleitshaus Weißenfels
1757 Roßbach
Diorama der Schlacht bei Rossbach in Reichardtswerben
1806 Jena – Auerstedt
Verein Gedenkstätte Hassenhausen 1806 e.V.
Arbeitsgemeinschaft »Jena 1806« e.V.